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Surfing Germanien – Teil 3

Unterwegs in Barmstedt...

21. März, Donnerstag

Die Nacht war kurz, mein Schlaf unruhig, viele Bilder, manches angelehnt an die Themen des Abends haben mich aufgewühlt. Nicht wirklich erholt wache ich also auf, als das Handy summt. Müde schlurfe ich ins kleine Bad und mache mich ein wenig frisch, setze dann Wasser auf um mir Kaffee und den Abwasch zu machen. Es dauert eine Weile, bis die Schläfrigkeit weicht und ich meine Unternehmungen plane. Mein Anruf beim Schwimmbad ergibt, dass dieses heute keinen offenen Schwimmbetrieb hat, damit muss ich also bis morgen warten. Ich beschließe, nach dem Frühstück ohne viel Ballast ins Städtchen zu laufen und die Einkaufszone zu durchforsten. Den Weg dorthin habe ich durch Bernds Einweisung schnell wieder gefunden, und so komme ich am Bahnhof vorbei mitten ins Zentrum.  

Der Platz vor dem Rathaus ist groß und leer, das eigentliche Leben spielt sich in der sich schlängelnden Einkaufsstraße ab. Eine Idylle von individuellen, herausgeputzten Wohn-und Geschäftshäusern empfängt mich. Hier finden sich kleine Läden, wenig Filialen bekannter Ketten und das Büro der hiesigen Zeitung, In einem Fischladen kaufe ich mir eine frische Fischfrikadelle, das günstige Gegenstück zu einem Fischmäc und weniger fettig.

 


Einen Zitronenthymian kann ich hier finden, neue Akkus für die Kamera und mehrere Konditoreien. Ich teste nur eine davon, bei dem sehr leckeren Schoko-Banane-Kuchen schreibe ich ein paar Postkarten, die ich vom Postbüro im Supermarkt versende.

Mit den Einkäufen geht es den Weg zurück zur Laube und hier stelle ich die ersten Texte für den Reisebericht fertig und suche passende Fotos heraus. Bernd ruft an und teilt mir mit, dass er mit dem Wirt seiner Stammkneipe gesporchen hat, ich kann dort das Wlan nutzen. Mit meinen Daten auf USB-Stick begebe ich mich am Abend dorthin. Der „Ratskroog“ist ein wirklich kleine Kneipe und das Publikum eine harmonische Truppe, obwohl nicht von hier und nur am Internet interessiert, werde ich freundlich in der geselligen Runde akzeptiert. Ob es daran liegt, dass ich mir natürlich gleich das einheimische Bier, Astra, bestelle und sichtbar schmecken lasse? Nach zwei der kleinen  Flaschen habe ich genug und mache mich auf den Heimweg. Zur Erinnerung an den gastfreundlichen Pub knipse ich draußen noch ein Foto, das leider schwer unscharf wird...

Der scheinbar immer länger werdende Fußweg führt quer durchs Städtchen, vorbei am Ortsrand hin zur Laubensiedlung. Der Himmel ist sternenklar und meine Augen können genug erkennen und so finde ich die richtige Laube. Jetzt ist es hier draußen schon ein wenig einsam... Mit verschlossener Tür und vorgezogenen Vorhängen trete ich eine frühe Nachtruhe an.

24.3.2012

SW

 

Entspannung pur...

Der zweite Urlaubstag im Norden beginnt mit leichtem Hämmern und Klopfen, das mich weckt. Stimmen vom Nachbargrundstück weisen auf fleissige Handwerker hin. Vorsichtig ziehe ich den Vorhang der Terrassentür etwas zur Seite, bis ich die Männer auf dem Dach der Nachbarlaube entdecke. Anscheinend wollen sie dort mit Baumaßnahmen beginnen. Ich hoffe, dass es mit wenig Lärm und Gerüchen verbunden ist.  Nach dem Frühstück geht mein Weg, gut bepackt, zum Schwimmbad „Badewonne“. Dieses ist so dicht an den See gebaut, dass ich in einer Erholungspause am Rand sitzend den Blick über den Rantzauer Seeschweifen lassen kann. Lange bleibe ich nicht im Bad: heute ist der 50+ Badetag und dass den nicht so viele unter 70 Jahren nutzen, liegt eventuell am warmen Wasser. Das Schwimmen und gelegentliche Tauchen kostet deutlich mehr Kraft als bei normal kalter Wassertemperatur.

Nach dem Morgensport gehe ich, bei strahlendem Sonnenschein, ins Zentrum des Städtchens, hier herrscht heute emsiges Markttreiben. Der Rathausplatz ist jetzt bunt gefüllt mit Verkaufswagen, einige Stände ziehen sich bis in die Einkaufsstraße hinein.

Ich biege nach einem Stück Richtung Bahnhof Barmstedt ein und erreiche mein Ziel, den „Ratskroog“, der heute Frühschoppen hat. Die Gäste sitzen bei dem warmen Frühlingswetter alle draußen, ich selbst gehe ins Dunkle, erhalte vom Besitzer wieder das Netbook und beginne mittels USB-Stick mit dem Versenden von Text und Fotos an die Porzer Illustrierte. Dann sondiere und beschrifte ich die neuen Fotos, checke Emails und merke kaum, wie die Zeit verfliegt. Warum auch, mein Körper ist angenehm aufgewärmt, das Bier ist kühl und frisch. Ich bin also einfach relaxed, zufrieden mit mir und meiner Umgebung und lasse den lieben Gott einen guten Mann sein!

„Na, Multimedia haste hier aufgebaut?“ witzelt ein Gast, auch andere schauen schmunzelnd rein, was ich da wohl stundenlang für mich allein mache.  Einer ist besonders neugierig, hat sich schon beim Wirt über mich erkundigt und kommt an den Tisch: „Aus Köln biste, hab ich gehört, das find´ ich prima!“ beginnt er das Gespräch. Schnell ist auf die Nord-West Verständigung ein hiesiger Klarer bestellt, „Helbinger“und der zweite folgt bevor mein Stopp akzeptiert ist. Als Erinnerung   machen wir gleich ein paar Fotos von mir am improvisierten „Arbeitsplatz“, von  uns Beiden und anderen Stammgästen. Ja, hier kann man es sich gut gehen lassen! Schade, aber nun muss ich los-  um 16 Uhr geht mein Zug Richtung Kiel und das große Gepäck wartet noch in der Laube. Ein herzlicher Abschied, dann bin ich aus der Tür und spute mich um rechtzeitig zu meiner nächsten Verabredung zu kommen.

26.3.2012

SW

 

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