Sie sind hier
Tierschutz: Nachtfahrverbot für Mähroboter
Nachts sollten die Mähroboter möglichst nicht betrieben werden, dies sollte zunächst aus Einsicht geschehen. Tierschützer fordern ein Verbot
Nachtfahrverbot für Mähroboter
10.08.2024 | Köln-Porz Das Wildtier des Jahres 2024, der Igel, hat es schwer. Seit Jahren sind die Bestände rückläufig. Dafür gibt es zahlreiche Gründe, wie zum einen den Straßenverkehr.
"Igel rollen sich bei Gefahr zusammen und bewegen sich nicht, das wird ihnen auf Straßen schnell zum Verhängnis.", so Susanne Mitlacher, Tierärztin in der Igel-Auffangstation in Leidenhausen.
Aber auch bei der Nahrung wird es für die Insektenfresser immer schwieriger, da das Insektensterben eben auch auf die Tiere Auswirkungen hat, die von Insekten leben. So fressen die Igel aus Mangel an Alternativen immer mehr Schnecken und Würmer. "Schnecken gehören grundsätzlich zur natürlichen Nahrung von Igeln. Wenn Igel aber nur Schnecken fressen, dann werden die Tiere krank, da Schnecken zu viele Parasiten enthalten. Viele dieser geschwächten Tiere landen dann bei uns."
Aber auch Mähroboter sorgen immer wieder für furchtbare Verletzungen. "Dabei könnte es so einfach sein.", so der Geschäftsführer des Umweltbildungszentrum Leidenhausen, Robert Schallehn, "Igel sind hauptsächlich nachts unterwegs. Ein Nachtfahrverbot für Mähroboter nach Sonnenuntergang wird also die meisten Probleme mit Verletzungen durch Mähroboter lösen. Hier hat die Stadt Köln einen sehr guten Vorschlag gemacht. Natürlich kann das jede:r Anwender:in eines Mähroboters auch selbst in die Hand nehmen und die Maschine entsprechend programmieren. Es gibt ja keinen wichtigen Grund für einen Einsatz in der Nacht."
Einige Hersteller bieten eine Kamera-Erkennung für Igel und andere Tiere an, bei denen die Geräte automatisch stoppen sollen. Dazu erklärt der Biologe Robert Schallehn weiter: "Unsere Erfahrungen in der Auffangstation zeigen, dass die Idee der Hersteller hier zwar gut gemeint ist, aber leider häufig noch nicht funktioniert. Es wäre besser, wenn die Hersteller via Software den Einsatz in der Nacht erschweren oder deaktivieren würden. So könnte zumindest ein Warnhinweis eingeblendet werden, der gesondert quittiert werden müsste. Es geht ja nicht nur um Igel, sondern auch um andere kleinere Tiere, wie Frösche oder Molche, die nur ganz schwer technisch zu erkennen sind."
Wer mehr über Igel und andere Wildtiere erfahren möchte, kann dies am "Langen Tag der Kölner Stadtnatur" am 18.08.2024 in Leidenhausen machen - hier bastelt die Igel-Auffangstation gegen Materialkosten auch Igel-Häuser zum mitnehmen. Spenden für die Igel-Auffangstation sind jederzeit unter dem Konto DE90370501981902616547 mit dem Verwendungszweck "Wildtierstation" möglich.
- Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden.